Barbara Hendricks unterwegs: Tag der Metallverarbeitung und des Maschinenbaus im Kreis Kleve

„Im Kreis Kleve ist eine Vielzahl an kleinen und mittelständischen Unternehmen aus den Bereichen der Metallverarbeitung und des Maschinenbaus angesiedelt. Mich interessiert, welche Marktstrategien diese kleinen Unternehmen verfolgen und welche Netzwerke innerhalb der Branche existieren.“ Mit diesen Worten leitete die Kreis Klever SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Barbara Hendricks ihren Wahlkreistag zum Thema „Metallverarbeitung und Maschinenbau im Kreis Kleve“ ein. Im Rahmen des Wahlkreistages besuchte Barbara Hendricks verschiedene kleine Unternehmen aus den beiden Branchen, ließ sich durch die Betriebe führen und suchte das Gespräch mit Geschäftsführern und Angestellten. Erste Station des Thementages war der Betrieb „Profil Engineering GmbH“ in Kleve. Das Unternehmen unter der Geschäftsführung von Karl-Heinz Löhr beschäftigt derzeit sieben Mitarbeiter und hat sich auf die Produktion von Spezialteilen für den Maschinenbau, insbesondere im Bereich der Wärmebehandlung, mittels Dreh- und Frästechnik spezialisiert. „Wir sind zwar noch ein sehr junges Unternehmen, haben jedoch unsere Marktstrategie gefunden. Wir setzen dabei sehr stark auf die Zusammenarbeit mit Betrieben hier im Kreis Kleve. Momentan bauen wir unsere Büroräume aus, weil die bestehenden Büros mit der Entwicklung des Unternehmens nicht mehr schritthalten können“, erläutert Löhr im Gespräch mit Barbara Hendricks. Foto: Dr. Barbara Hendricks MdB lässt sich von Geschäftsführer Karl-Heinz Löhr (Mitte) und einem Angestellten der Profil Engineering GmbH die Funktionsweise einer Fräsmaschine erklären. „Profil Engineering arbeitet sehr eng mit anderen regionalen Unternehmen aus den Branchen der Metallverarbeitung und des Maschinenbaus zusammen, wodurch ein großer Teil der Produktion innerhalb des Kreises Kleve weiterverarbeitet wird. Ich freue mich, dass das Unternehmen so stark auf regionale Netzwerke setzt. Durch den Ausbau solcher Netzwerke ergeben sich Standortvorteile für den Kreis Kleve, die wiederum andere Unternehmen dazu bewegen, sich bei uns anzusiedeln“, fasst Barbara Hendricks ihren Besuch zusammen. Als zweite Station folgte der Besuch des Maschinenbauunternehmens „Goutherm Engineering GmbH und Co. KG“ in Straelen. Die 1978 gegründete Firma hat sich auf Sonderanfertigungen für verschiedene Industriezweige spezialisiert, beispielsweise auf Verpackungslinien für die Lebensmittelindustrie. „Die Firma Goutherm nimmt dabei oftmals Aufträge an, die für ein Unternehmen dieser Größe eine besondere Herausforderung darstellen. Das hochspezialisierte Know-How sowie der Innovations-geist machen es der Firma jedoch möglich, ihren Kunden immer wieder aufs Neue individuelle Lösungen anzubieten und dadurch mit den „ganz Großen“ der Branche konkurrieren zu können. Das finde ich sehr beeindruckend“, so Barbara Hendricks. Geschäftsführer Peter Hinz beklagte, dass das Unternehmen seit längerer Zeit auf der Suche nach einem Diplom-Maschinenbauer sei: „Es scheint sich jedoch niemand zu finden, der sowohl über die Qualifikation, wie auch das nötige innovative Denken verfügt. Es herrscht wohl noch immer der Gedanke vor, dass ein kleines Unternehmen ein schlechteres Arbeitsumfeld und eine schlechtere Bezahlung biete. Dabei ist meistens das Gegenteil der Fall“, erklärt Hinz. Im Anschluss besuchte Barbara Hendricks die Firma des Jungunternehmers Sven Misch, S.M.I. Industrieservice, in Goch. Misch, stellvertretender Sprecher der Wirtschaftsjunioren im Kreis Kleve, gründete den Betrieb vor rund 8 Jahren und beschäftigt heute 7 Mitarbeiter im Bereich der Metallverarbeitung. „Sven Misch gehört ohne Zweifel zu den erfolgreichen Jungunternehmern im Kreis Kleve. Sein Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder mit großer Dynamik dem Marktgeschehen angepasst und expandiert stetig. Inzwischen verfügt S.M.I. sogar über eine ISO-Zertifizierung, was für einen Betrieb dieser Größe sehr bemerkenswert ist. Mit ihrer Firmenpolitik ist S.M.I. Industrieservice ein gutes Vorbild für andere junge Unternehmen in der Region“, sagt Barbara Hendricks. Die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, die sich wie S.M.I. Industrieservice auf die Produktion von Teilkomponenten für den Maschinenbau spezialisiert haben, bewertet Misch als sehr positiv: „Natürlich gibt es gerade bei größeren Ausschreibungen auch Konkurrenz zwischen den regionalen Unternehmen und es wird dann auch schon mal mit härteren Bandagen gekämpft, aber das ist ja auch nur normal. Insgesamt ist die Unternehmer-schaft in unserer Branche innerhalb des Kreises Kleve jedoch sehr kollegial“, so Misch. Die letzte Station des Wahlkreistages bot die Niederrheinische Maschinenfabrik GmbH in Kleve. Das Unternehmen unter der Geschäftsleitung von Eveline Becker ist ebenfalls im Bereich der Metallverarbeitung tätig und bietet seinen Kunden in der Maschinenbaubranche eine Vielzahl von Techniken zur Herstellung von Spezialteilen an. Die Maschinenfabrik stellt jedoch auch selber komplette Spezialmaschinen für Wirtschaftsinstitute und Forschungseinrichtungen her, welche global vermarktet werden. „Obwohl der Kreis Kleve ein guter Standort für unseren Betrieb ist, so würden wir uns doch wünschen, dass sich noch mehr Unternehmen unserer Branche in der Region ansiedeln. Momentan müssen wir für bestimmte Verarbeitungstechniken auf Anbieter aus dem Ruhrgebiet zurückgreifen. Durch die langen Transportwege entsteht uns natürlich ein Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Standorten. Ich bin aber überzeugt, dass sich solche Unternehmen auch in unserer Region ansiedeln würden – ein Markt hierfür besteht“, erklärt Becker. Barbara Hendricks zeigte sich von der Idee überzeugt, einen kreisweiten Unternehmerstammtisch innerhalb der Branchen Metallverarbeitung und Maschinenbau einzurichten. „Ein solcher Stammtisch könnte die Kooperation der vielen kleinen Unternehmen deutlich verbessern, neue Netzwerke schaffen und die Branche nach außen einheitlicher auftreten lassen. Dies wiederum würde sicherlich dazu beitragen, dass sich auch andere Unternehmen aus den Wirtschaftszweigen in der Region niederlassen“, fasst die Bundestagsabgeordnete die Idee zusammen. „Der Kreis Kleve verfügt über zahlreiche kleine und mittelgroße Unternehmen in den Bereichen der Metallverarbeitung und des Maschinenbaus. Besonders überrascht hat mich die hohe Leistungsfähigkeit dieser kleinen Betriebe, die ihren größeren Konkurrenten durch ihre hohe Flexibilität und ihr immenses Innovationspotential in vielen Fällen den Rang ablaufen können. Eine verstärkte Zusammenarbeit und ein weiterer Ausbau von Netzwerken könnte die Attraktivität der Region für andere Unternehmen der Branche noch weiter steigern. Die Einrichtung eines Unternehmerstammtisches wäre hier sicher ein sinnvoller Schritt“, so Barbara Hendricks ihren Wahlkreistag resümierend.