Johannes B. Kerner, Günther Jauch, Franziska van Almsick, Steffi Graf, – sie alle haben es getan: Sie haben sich bereits zur Organspende bekannt. Doch bei vielen sind die Ängste und Vorbehalte noch immer groß. Die AOK-Regionaldirektion Kreis Kleve und die Kreis Klever SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Barbara Hendricks wollen helfen, diese abzubauen und aufzuklären. Denn das große Problem der Transplantationsmedizin ist die Knappheit der Spenderorgane. Im Jahr 2010 beispielsweise wurden 2272 Nieren verpflanzt. Auf der Warteliste für eine Niere stehen hingegen rund 8000 Patienten. „In Deutschland beträgt die Wartezeit für eine Niere fünf bis sechs Jahre. Insgesamt warten hierzulande etwa 12000 Menschen auf ein Spenderorgan“, sagt AOK-Regionaldirektorin Barbara Nickesen. „Drei davon sterben täglich, weil es nicht genügend Organspenden gibt.“ Fast jeder ist als Organspender geeignet. Erst nach Eintreten des Hirntodes, den zwei Ärzte unabhängig voneinander feststellen müssen, werden die erforderlichen Untersuchungen durchgeführt und geklärt, ob die gesundheitlichen Voraussetzungen für eine Organsspende gegeben sind. Die Entnahme eines Organs ist nach dem Transplantationsgesetz jedoch nur dann erlaubt, wenn der Spender zu Lebzeiten eine entsprechende Erklärung abgegeben und selbst einen Organspendeausweis hat. Liegt keine Zustimmung vor, werden die Angehörigen gebeten, eine Entscheidung nach dem vermuteten Willen des Verstorbenen zu treffen, was für sie in dieser schweren Situation eine zusätzliche Belastung bedeutet. Deswegen ist es wichtig, dass die Angehörigen den Willen des Verstorbenen kennen. „Umfragen zufolge würden 74 Prozent der Bundesbürger einer Organspende nach ihrem eigenen Tod zustimmen“, weiß Barbara Hendricks. „Allerdings haben nur 25 Prozent der Deutschen diese Entscheidung in einem Ausweis vermerkt.“ Um Angst und Vorurteile gegenüber der Organspende abzubauen, wurde Anfang der achtziger Jahre der „Tag der Organspende“ ins Leben gerufen, der traditionell am ersten Samstag im Juni stattfindet. Nickesen und Hendricks unterstützen den diesjährigen Aktionstag mit dem Hinweis, dass es in den Geschäftsstellen der AOK und im Wahlkreisbüro von Barbara Hendricks kostenlose Organspendeausweise gibt. „Mit diesem Ausweis kann man gleich mehrere Leben retten, denn im Durchschnitt werden einem Organsspender drei Organe entnommen“, erklärt die AOK-Chefin. Und auch Barbara Hendricks kennt einen guten Grund, warum man den Ausweis in der Tasche haben sollte: „Jeder von uns kann durch einen schweren Unfall oder eine Krankheit in die Situation geraten, auf ein fremdes Organ angewiesen zu sein. Wenn jeder bereit ist zu spenden, hat jeder im Bedarfsfall auch eine größere Chance, ein lebensrettendes Organ zu bekommen.“
Am 4. Juni ist „Tag der Organspende“
