„Viele Probleme entstehen aus Unwissenheit“ – Aydan Özoguz referierte zum Thema „Integration geht uns alle an“ in der Klever Stadthalle

„Integration geht uns alle an“ war Thema und Botschaft einer Diskussionsveranstaltung, zu der die Integrationsbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, Aydan Özoguz MdB, auf Einladung der Kreis Klever SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Barbara Hendricks vor rund 100 Teilnehmern in der Klever Stadthalle referierte.

In ihrem Vortrag räumte Aydan Özoguz dabei auf humorvolle Weise mit einer ganzen Reihe von Vorurteilen auf, die immer wieder reproduziert werden: „Natürlich ist man erst einmal erstaunt, wenn man hört, dass inzwischen fast jeder fünfte Mensch in Deutschland einen Migrationshintergrund hat. Besonders, wenn wir diese Zahl mit dem Ausland vergleichen. Aber – und das ist der Clou bei der Sache: Wir haben in Deutschland ja nur deswegen einen so hohen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund, weil hier bei uns auch Einwanderer in der zweiten und dritten Generation noch als Migranten zählen. In fast allen anderen Ländern ist das anders – natürlich haben die dann auf dem Papier prozentual weniger Migranten als wir. Hier im Kreis Kleve stammt übrigens jeder zweite Migrant aus den Niederlanden, was ich so auch noch nirgendwo sonst erlebt habe.“

Die anschließende Diskussion, bei der neben Aydan Özoguz auch Gerrit Hermans, Mitarbeiter der Integrationsagentur des Caritasverbands Geldern-Kevelaer e.V., Ismet Kezer, Mitarbeiter der AOK Rheinland/Hamburg, Hans-Josef Kuypers, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve GmbH, und Kirchenrat Rafael Nikodemus, Migrationsbeauftragter der Evangelischen Kirche im Rheinland, auf dem Podium platznahmen, stieß seitens des Plenums auf so reges Interesse, dass die Veranstaltung mehr als eine Stunde länger dauerte, als ursprünglich geplant war.

Am Ende waren sich alle Teilnehmer einig: „Für eine gelungene Integration ist ein gutes Verständnis der deutschen Sprache eine Grundvoraussetzung. Ebenso wichtig ist jedoch auch, dass wir alle offen und interessiert aufeinander zugehen. Nur so können wir Vorurteile abbauen und erkennen, dass wir gar nicht so unterschiedlich sind, wie wir vielleicht manchmal denken“, fasst Barbara Hendricks zusammen.