Seit im Dezember vergangenen Jahres bekannt wurde, dass die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KV Nordrhein) die ärztlichen Notdienstkonzepte in ihrem Zuständigkeitsbereich neu strukturieren will, herrscht große Verunsicherung unter den niedergelassenen Ärzten im Kreis Kleve. So stößt unter anderem die geplante Zusammenlegung bestehender Notdienstbezirke bei vielen Ärzten auf Ablehnung. Eine effektive notärztliche Versorgung, so einer der Kritikpunkte, sei nach dem neuen Modell aufgrund der weitaus längeren Anfahrtswege nicht mehr zu gewährleisten. Für besonderen Unmut sorgt, dass sich viele Ärzte vom Planungsprozess der KV Nordrhein ausgeschlossen fühlen und dem Ärzteverband mangelnde Dialogbereitschaft vorwerfen. Schon Anfang Dezember hatte die Kreis Klever SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Barbara Hendricks daher Kontakt zum Vorsitzenden der KV Nordrhein, Herrn Dr. med. Peter Potthoff, aufgenommen und um einen persönlichen Gesprächstermin gebeten. „Mein Ziel war es, einen konstruktiven Dialog zwischen der KV Nordrhein und der Ärzteschaft anzustoßen.“ „Leider war es der KV Nordrhein nicht möglich, einen der fünf (!) von mir vorgeschlagenen Gesprächstermine zu realisieren, weshalb ich letztlich um eine schriftliche Stellungnahme gebeten habe. Erst nach erneuter Nachfrage erhielt mein Büro Ende Januar drei Dokumente zugestellt: Einen halbseitigen Newsletterauszug der KV Nordrhein vom 30. November, eine auf den 03. Dezember datierte Folienpräsentation sowie ein Schreiben vom 04. Dezember, in dem sich die KV Nordrhein an ihre Kreisstellenvorsitzenden wendet. Die Dokumente wurden ohne weiterführende Erklärungen zugesendet. Die Fragen, die ich an die KV Nordrhein gerichtet habe, wurden in keiner Weise beantwortet“, so Barbara Hendricks. „Es scheint also, als verweigere die KV Nordrhein nicht nur das Gespräch mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, sondern auch mit mir als verantwortlicher Politikerin. Ich fordere die KV Nordrhein daher nun öffentlich auf, endlich den konstruktiven Dialog mit der Ärzteschaft wie auch der Öffentlichkeit zu suchen – schließlich sind von den Änderungen am bestehenden Notdienstkonzept nicht nur die Ärztinnen und Ärzte, sondern auch die Patientinnen und Patienten und somit letztliche alle Bürgerinnen und Bürger im Kreis Kleve betroffen.“