„In gewisser Weise habe ich durchaus Verständnis für Herrn Prof. Dr. Klapdor“, kommentiert die Kreis Klever SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Barbara Hendricks die Rede des FDP-Kreisvorsitzenden anlässlich des Fischessens der Kreis-FDP. Klapdor hatte in seiner Rede vor dem FDP-Kreisverband zum Rundumschlag gegen alle anderen Parteien im Bundes- wie auch im NRW-Landtag ausgeholt. So warf er SPD und Grünen vor, die Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik zu bevormunden und zu gängeln. SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück handele ebenso wie NRW-Finanzminister Walter-Borjans verantwortungslos und verfüge über keinerlei wirtschaftliche Vernunft. Auch vor harter Kritik am eigenen Koalitionspartner im Bund machte Klapdor keinen Halt und schalt die CDU wankelmütig und sprunghaft. „Dass die FDP ein etwas verschrobenes Bild von Freiheit hat, das mit dem Verständnis der Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten von Freiheit wenig gemeinsam hat, ist ja nichts Neues. Für die SPD bedeutet eine Politik der Freiheit, möglichst vielen Menschen ein möglichst großes Maß an Freiheit zu ermöglichen. Wenn die FDP hingegen von Freiheit spricht, heißt das im Klartext eigentlich immer ‚Freiheit für die, die sich Freiheit finanziell leisten können‘. Vor diesem Hintergrund entbehrt es nicht eines gewissen Zynismus, wenn Herr Klapdor sozialdemokratische Politik als Gängelung des Bürgers darstellen will. Aber auch das kennen wir ja bereits von der FDP. Neu ist allerdings, dass die FDP in ähnlich scharfer wie auch undurchdachter Weise den eigenen christdemokratischen Partner attackiert.“ „Man darf wohl bei der Bewertung der Rede von Herrn Klapdor nicht außer Acht lassen, dass die Menschen die FDP für ihre ziel- und konzeptlose Politik sowohl im Bund wie auch im Land deutlich abgestraft haben. Entsprechend ist die FDP ja auch in den Meinungsumfragen sprichwörtlich „abgesoffen“. Und da muss man sich meiner Meinung nach schon fragen, ob man einem Ertrinkenden wirklich verübeln kann, in Panik um sich zu schlagen. Allerdings – und auch da muss man ehrlich sein – haben sich solche panikhaften Aktionen in der Vergangenheit nie als probates Mittel erwiesen, die eigene Außenwirkung zu verbessern.“ „Befremdlich bleibt in jedem Falle, mit welch ‚starken‘ Worten Herr Klapdor angebliche ‚Staatsgläubigkeit‘ der SPD angreift. Zur Erinnerung: Herr Klapdor ist Professor an der Hochschule Rhein-Waal. Offenbar hat er nichts dagegen, sein Gehalt aus Steuermitteln zu beziehen, obgleich er sich beruflich zumeist mit Steuervermeidungsstrategien befasst.“
Barbara Hendricks zeigt Verständnis für „Rundumschlag“ des FDP-Kreisvorsitzenden
