„Steinbrück führt die Kanzlerin vor“ oder „Advantage Steinbrück“: Mit klaren Worten kommentierten die Medien am Donnerstag die mitreißende Rede von Peer Steinbrück im Bundestag. Der Kanzlerkandidat sprach zum Thema Europa gleich nach Bundeskanzlerin Merkel – und bescherte ihr eine deutliche Niederlage. SPD.de hat die Pressestimmen zusammengetragen: Das Medienecho zum Schlagabtausch von Merkel und Steinbrück im Bundestag ist eindeutig: Der SPD-Kanzlerkandidat geht klar als Sieger aus diesem Duell hervor. Besonders deutlich wird „sueddeutsche.de“: „Steinbrück führt die Kanzlerin vor, ohne persönlich zu werden. Er ist gewitzt und schlagfertig. (….) In der Union regt sich kein Widerstand. Steinbrück hat mitten ins Schwarze getroffen. Wenn er so weitermacht, könnte er noch ein sehr unangenehmer Gegner für Merkel werden“, stellt die Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung fest. Bild.de: „Bissig, witzig, angriffslustig“ Auch Bild.de zieht eine positive Bilanz für Steinbrück: „Vom SPD-Kanzlerkandidaten wird nicht weniger erwartet als eine Antwort auf Merkel, die richtig kesselt. Und dieser Erwartung hält er locker Stand. (…) Steinbrück rechnet mit der Koalition ab: Pflegereform? Gescheitert! Bundeswehrreform? Gescheitert? Sein Fazit: „Es ist Zeit für einen Wechsel!“ Bissig, witzig, angriffslustig – Steinbrück hatte nichts zu verschenken. Er griff an, er konterte. Die 26 Prozent, bei denen die SPD im aktuellen INSA-Wahltrend hält, schienen ihn regelrecht beflügelt zu haben.“ Auch „Spiegel Online“ ist positiv beeindruckt: „An diesem Vormittag ist es so weit: Der Grünen-Fraktionschef sitzt in der ersten Reihe des Bundestagsplenums, beugt sich vor und blickt nach rechts zu den Sozialdemokraten. Dort sitzt Peer Steinbrück der gerade vom Rednerpult zurück ist. Trittin nickt anerkennend. Als wolle er sagen: Schau an, schau an. (…) Aber seit Donnerstag dürfte auch Angela Merkel wissen, dass ihr Herausforderer noch nicht aufgegeben hat“, schreibt das Hamburger Medium. Stern.de: „Rhetorisch haushoch überlegen“ Stern.de sieht in Steinbrück den klaren Sieger des Rede-Duells: „Rhetorisch ist er ihr haushoch überlegen. Das war schon immer so, und deshalb hat Merkel den Vorschlag Steinbrücks, zwei TV-Duelle vor der Wahl abzuhalten, auch sofort zurückweisen lassen. Sie hat in der direkten, verbalen Auseinandersetzung nichts zu gewinnen. (…) Klar, wem bei dieser Rollenverteilung die Aufmerksamkeit gehört. Und wer die Mundwinkel nach unten zieht“, amüsiert sich der Online-Ableger des Politik-Magazins. „Merkel lässt die Flanke offen“ heißt es auch auf der Homepage des Nachrichtensenders N-TV. „Überhaupt wirkt die Kanzlerin etwas lustlos und unkonzentriert. Am Ende der Sätze verschluckt sie halbe Wörter. (…) Ganz anders Steinbrück, der gut gelaunt in die Mitte des Plenarsaals schreitet und die staatstragende Stimmung, die Merkel dort hinterlassen hat, mit ein paar Gags zerschlägt“, zieht N-TV Bilanz. Tagesschau.de: „Merkels Mundwinkel sacken abwärts“ Ähnlich bewertet auch „Zeit Online“ das Rede-Duell. Unter dem Titel „Steinbrück schickt Merkel in die Wüste“ schreibt das Internetportal der Wochenzeitung: „Der SPD-Abgeordnete Sönke Rix teilte via Twitter mit, Merkels Regierungserklärung sei wohl ihre letzte. Das werde schon am Ton der Rede deutlich, die an eine Beerdigung erinnere!“ Auch die Tagesschau nimmt in ihrer Online-Ausgabe das Duell unter die Lupe und sieht Steinbrück als Sieger: „Peer Steinbrück, der Mann, der Merkels Job will, tritt angriffslustig auf. Mit Witzigkeit und Esprit kontert Steinbrück trocken: „Die gesamtstaatliche Schuld in Deutschland ist in dieser Legislaturperiode von Schwarz-Gelb um 400 Milliarden Euro gestiegen. Um 400 Milliarden Euro gestiegen! Der Punkt ist einfach: Sie können nicht mit Geld umgehen. Wenn Sie in der Wüste regieren, wird der Sand knapp!“ Merkels Mundwinkel sacken abwärts, sie schüttelt den Kopf. Die Opposition johlt und klatscht freudig in die Hände.“
Steinbrück schickt Merkel in die Wüste
