Der Unterbezirksausschuss der SPD Kreis Kleve hat es sich in seiner zweijährigen Wahlperiode zur Aufgabe gemacht, Neues kennen zu lernen. Den Anfang machte er mit einem Besuch der JVA Geldern.
Ein beklemmendes Gefühl macht sich breit, wenn man die JVA in Geldern zum ersten Mal betritt. „Es tut sich eine völlig neue Welt auf, bei der einem ´Externen´ ganz viele Fragen kommen“, so der Vorsitzende Hermann Heinemann.
Diese beantwortete der Anstaltsleiter Karl Schwers geduldig und sehr sachkundig. Die JVA Geldern ist auf über 600 männliche erwachsene Gefangene ausgerichtet, die Freiheitsstrafen im Erst- und Regelvollzug von mehr als 18 bis 24 Monaten erhalten haben. „Gleichzeitig ist die Vollzugsanstalt auch eine der wenigen in NRW, die eine Berufsausbildung der Gefangenen bietet. Das ist besonders für die Resozialisierung der Inhaftierten ungeheuer wichtig. Jemand, der etwas gelernt hat, wird zurück in der Freiheit viel seltener erneut straffällig“, so Schwers. 12 Ausbildungsgänge werden momentan angeboten: Vom Koch über den Drucker und den Mediengestalter gibt es eine breite Auswahl. Neben der beruflichen Qualifizierung wird über die Angebote von Externen auch viel für die soziale Qualifikation des Einzelnen getan: Sportangebote, ein Garten zum säen und ernten, kirchliche Seelsorger, Musikgruppen und vieles mehr. Der Leiter betont: „Auch solche Angebote tragen immens zu einem gewaltfreieren Klima innerhalb der Anstalt bei und vermitteln wertvolles Wissen und Selbstwertgefühl.“
Die JVA ist ein wichtiger Arbeitgeber in der Region – über 300 Mitarbeiter beschäftigt die Anstalt. Aber auch ganz praktische Fragen zum Lebensalltag hatten die Mitglieder des Ausschusses: Wie läuft der Tag eines Gefangenen ab? Wie viel Besuch darf wann wer bekommen? Bekommt man eine Rente im Knast? Nach dem aufschlussreichen Besuch war man sich einig: „Einsitzen“ möchte keiner, aber es ist wichtig, dass man immer das Spannungsfeld zwischen Sicherheit, Behandlung und Resozialisierung beachtet.
Information: Der Unterbezirksausschuss der SPD Kreis Kleve besteht aus Mitgliedern der 17 Ortsvereine aus dem gesamten Kreis Kleve. Er wirkt zwischen den Parteitagen an der politischen Willensbildung im Unterbezirk mit. So ist er zum Beispiel anzuhören vor Beschlüssen des Unterbezirksvorstandes über grundsätzliche politische, organisatorische und wirtschaftliche Fragen sowie bei der Vorbereitung von Wahlen zu Parlamenten und kommunalen Vertretungskörperschaften.