Barbara Hendricks und Udo Schiefner verschaffen sich einen Eindruck vom Übergangswohnheim für Asylsuchende „Via Stenden“ in Kerken

Barbara Hendricks, Bundestagsabgeordnete für den Kreis Kleve und Bauministerin, machte sich zusammen mit ihrem Viersener Abgeordnetenkollegen Udo Schiefner ein Bild von der Situation im Überganswohnheim „Via Stenden“ in Kerken. In dem ehemaligen Seminarhotel leben zurzeit etwa 200 Flüchtlinge, die in Deutschland Asyl suchen.

„Das gesamte Übergangsheim macht einen guten und äußerst professionellen Eindruck. Die Organisation scheint hervorragend zu funktionieren“, konstatiert Barbara Hendricks. Udo Schiefner betonte die große Hilfsbereitschaft der Bevölkerung und stellte fest: „Die zahlreichen Sachspenden sprechen für sich. In Kerken sind die Flüchtlinge gut aufgenommen worden.“ Auch für Organisation und Verwaltung fand Schiefner lobende Worte: „Man merkt, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit großem Engagement an ihre Aufgabe herangehen. Die Betreiber sehen sich nicht nur als Dienstleister, sie wollen helfen“.

Ministerin Barbara Hendricks, die noch vor zwei Wochen im Bundestag betonte, dass Deutschland bei der Aufnahme von Verfolgten eine moralische Verantwortung habe, lobte die Arbeit der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des DRK Kreisverbandes Kleve-Geldern: „Was die mehr als 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DRK hier in den vergangenen Wochen geleistet haben ist enorm. Wenn man bedenkt, dass Sie insgesamt 6000 Stunden ehrenamtlich gearbeitet haben, um das Haus für die Flüchtlinge herzurichten, verdient das große Anerkennung. Für alle, die hier mitgearbeitet haben ist es selbstverständlich, dass sie ihre Freizeit dafür hergeben, um Menschen in ihrer Not zu helfen. Das ist mehr als bemerkenswert!“

Begleitet wurden die beiden Abgeordneten von Volker Milk, Regierungsvizepräsident der Bezirksregierung Arnsberg. Die Bezirksregierung Arnsberg verwaltet die Flüchtlingsunterkünfte in NRW. Milk erklärte, die „Via Stenden“ könne als Vorzeigeprojekt für eine gute und schnelle Aufnahme von Flüchtlingen dienen. Dies läge nicht nur an der hervorragenden Organisation und Verwaltung des Wohnheimes durch das DRK, sondern auch an der guten Integration in die Gemeinde Kerken.

Kerkens Bürgermeister Dirk Möcking, der den Termin ebenfalls begleitete, sei von Anfang an bereit gewesen, die Bezirksregierung und das DRK zu unterstützen. Jürgen Hecker vom DRK lobte das Engagement und die Aufnahmebereitschaft des Bürgermeisters, der in der Bevölkerung für Verständnis und Akzeptanz geworben hatte.

Natürlich gibt es auch in der „Via Stenden“ unter den zahlreichen Flüchtlingen immer wieder kleine Streitigkeiten. „Wenn zahlreiche, teils traumatisierte Menschen auf engem Raum in einer fremden Umgebung zusammenkommen und für kurze Zeit auch zusammenleben, kommt es schon mal zu Konflikten. Das bleibt nicht aus. Probleme durch den Sicherheitsdienst, wie wir sie in Burbach und Essen erlebt haben, befürchte ich hier nicht“ betont Udo Schiefner.

Die Bezirksregierung Arnsberg hat ein 8-Punkte-Sofortprogramm verabschiedet, das für private Sicherheitsunternehmen einen Mindeststandart für Mitarbeiter definiert. So darf beispielsweise nur ausgebildetes Personal beschäftigt werden, dass den tariflichen Mindestlohn erhält. Darüber hinaus müssen alle Mitarbeiter ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen und das Beschäftigen von Subunternehmern wurde verboten.