In dieser Woche hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages den Weg für die dritte Tranche des Nationalen Naturerbes frei gemacht. „Ganz besonders freue ich mich, dass sich unter den bundesweit 62 Flächen auch das ehemalige Bundeswehrdepot in Herongen befindet“, unterstreicht Barbara Hendricks, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Kreis Kleve und zuständige Bundesumweltministerin.
Die bundeseigenen Flächen dürfen mit dem Beschluss des Haushaltausschusses nicht mehr privatisiert werden. „Wir geben sie stattdessen der Natur zurück“, freut sich Hendricks. Bei den Flächen handelt es sich um ehemalige militärisch genutzte Gebiete, die sich über Jahre zu Refugien für die Natur entwickeln konnten. „Diese Flächen sind von großem Wert für die biologische Vielfalt in Deutschland und helfen uns, ein lebendiges Naturerbe für künftige Generationen zu bewahren“, betont Hendricks.
Die im Nationalen Naturerbe ausgeschriebenen Gebiete sind vergleichbar mit Nationalparks und genießen höchste Naturschutzanforderungen. So gilt für Wälder, dass diese der natürlichen Entwicklung überlassen werden. Weiterhin sollen Moore, Auen und Gewässer künftig naturnah entwickelt werden. „Wir wollen auch Heidelandschaften erhalten, weil sie Lebensraum für seltene Pflanzen und eine große Anzahl bedrohter Tierarten bieten“, so Hendricks.
„Der Beschluss, das ehemalige Bundeswehrdepot in Herongen in das Nationale Naturerbe aufzunehmen, ist eine gute Nachricht für die Natur und die Bürgerinnen und Bürger, die die Natur genießen wollen“, sagt Hendricks. Das Gebiet ist ein wichtiger Teil des grenzüberschreitenden Biotopverbundes. Es liegt an der niederländischen Grenze zwischen der „Grooten Heide“ und den Naturschutzgebieten „Krickenbecker Seen“ bzw. „Heronger Buschberge und Wankumer Heide“. Das 158 Hektar große Areal ist gekennzeichnet durch magere Sandböden mit Kiefernforsten und Kiefermischwäldern. Zudem ist es ein bedeutender Teilbereich des Vogelschutzgebietes „Schwalm-Nette-Platte mit Grenzwald und Meinweg“. So kommen hier z.B. Heidelerche, Gartenrotschwanz, Waldlaubsänger und Baumpieper vor. Bemerkenswert sind auch die Vorkommen von 7 Fledermausarten, Zauneidechse und Kreuzkröte.
Eine Übersicht über alle Nationalen Naturerbeflächen bietet diese Karte auf der Internetseite des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit: