Ortdurchfahrt Broekhuysen: Nachts nur noch mit Tempo 30
Nachdem die B 221 in Broekhuysen im Sommer 2014 aufgrund von Bauarbeiten für LKW gesperrt war, verspürten zahlreiche Bürgerinnen und Bürgern eine wohltuende Ruhe. Schnell wurde die alte Forderung wieder laut, die Ortsdurchfahrt in Broekhuysen dauerhaft für den Schwerlastverkehr zu sperren. Schließlich besteht auch über die L 39 eine gute Anbindung von der Autobahn nach Straelen. Die langjährige Forderung der SPD Straelen griff Barbara Hendricks, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Kreis Kleve, gerne auf und bat Landrat Wolfgang Spreen, eine dauerhafte Sperrung für LKW zu prüfen. „Die Anwohnerinnen und Anwohner fühlen sich schon lange durch die LKW gestört. Lärm schränkt die Lebensqualität vieler Menschen erheblich ein und gerade nachts kann zu viel Lärm gesundheitsgefährdend sein“, so Barbara Hendricks, die als Bundesumweltministerin auf Bundesebene auch für gesetzliche Regelungen des Lärmschutzes zuständig ist.
Landrat Spreen antworte der Ministerin nun schriftlich. Er sehe keinen Bedarf für eine Sperrung der Ortsdurchfahrt für LKW. Eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h in der Zeit von 22-6 Uhr sei ausreichend. Seine Argumentation: Tagsüber trete nur bei drei und nachts bei fünf Gebäuden eine lärmschutztechnisch relevante Betroffenheit ein. Diesem Teil der Betroffenen könne mit passiven Lärmschutzmaßnahmen gezielt geholfen werden, ohne das öffentliche Interesse des fließenden Verkehrs zu beeinträchtigen. Darauf habe der Landesbetrieb Straßenbau NRW die Anwohner bereits hingewiesen. Gleichzeitig verwies der Landrat darauf, dass eine Lärmmessung auf der L 39 auch für die dortigen Anwohner erhöhte Werte festgestellt hat, die durch eine Umleitung zunehmen würden.
Barbara Hendricks bedauert zwar, dass der Ortskern von Broekhuysen nicht dauerhaft entlastet werden kann, zeigt aber Verständnis für die Entscheidung des Kreises: „Natürlich macht eine Umleitung nur dann Sinn, wenn dadurch das Problem mit dem Lärm gelöst und nicht an eine andere Stelle verlagert wird. Wenn künftig die Anwohner der L 39 unter den LKW leiden müssten, ist der Sinn einer Umleitung natürlich verfehlt. Ich freue mich aber, dass wir durch die Messungen des Landesbetriebs Straßen NRW nun Klarheit haben. Vor allem denke ich aber, dass sich die nächtliche Begrenzung der Geschwindigkeit auf 30 km/h positiv auf die Broekhuysener Bürgerinnen und Bürger auswirken wird,“ so Hendricks.
Auch Otto Weber, der Vorsitzende der Straelener SPD, der sich mehrfach für eine Verkehrsentlastung von Broekhuysen eingesetzt hat, zeigt sich zufrieden damit, dass auf Initiative von Barbara Hendricks endlich eine konkrete Untersuchung der Lärmsituation sowohl für die Broekhuysener als auch für die Wankumer Straße veranlasst wurde. „Wir müssen akzeptieren, dass eine Verkehrsumleitung über die Wankumer Straße nicht vorgenommen wird, wenn die dortigen Anlieger dann noch höhere Lärmwerte als die Broekhuysener haben. Und wir hoffen, dass die vorgesehene 30 km/h-Begrenzung die von den Experten für die Anwohner vorausgesagte Verbesserung der Lärmsituation auch tatsächlich bringt“, lautet seine Bewertung der Antwort aus dem Kreishaus.