Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er behalten will. – unter diesem Spruch des ehemaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann stand der Parteitag der SPD Kreis Kleve im Kastell Goch. Es ging um Veränderungen der politischen Landschaft im Kreis Kleve, um inhaltliche Zukunftsfragen und nicht zuletzt um Vorstands- und Delegiertenwahlen.
Der amtierende und wiedergewählte Vorsitzende der SPD Kreis Kleve Norbert Killewald erläuterte das Motto der sozialdemokratischen Zusammenkunft: „Die CDU hat im ganze Kreis Kleve erheblich verloren. Die Menschen wollten an vielen Orten nicht mehr die alten politischen Mehrheiten und Verhältnisse. Dadurch haben wir – teilweise zusammen mit anderen Parteien – Erfolge erzielt die uns nie einer zugetraut hätte. Sogar rote Bürgermeister sind Realität.“
Den Bedeutungsverlust der Kreis Klever CDU macht Killewald auch an dem Ergebnis der christdemokratischen Landesvorstandswahl auf dem Landesparteitag fest. „Es geht nicht um Hochmut gegenüber Günther Bergmann, denn jeder kann bei Wahlen durchfallen oder ein schlechtes Ergebnis einfahren – aber dass er bei der Beisitzerwahl das drittschlechteste Ergebnis erhalten hat und somit durchfiel, zeigt den Verlust der Bedeutung und Macht auch außerhalb des Kreises.“
In der SPD Kreis Kleve selber wird auf Fortentwicklung und Erneuerung gesetzt: Bereits zum zweiten Mal erhielten sie Geld aus dem Innovationsfond der Bundespartei für ihre erfolgreiche Bildungsarbeit.
Mit ihrem Programm „Persönlichkeit MACHT Politik – Politik MACHT Persönlichkeit“ fördern sie den Nachwuchs in Fortbildungen in seiner persönlichen Entwicklung.
Mit regen Diskussionen zu drei eingereichten Anträgen zeigten sich die Delegierten sehr lebendig: Zum einen erklärte sich die SPD mit den türkischstämmigen Mitgliedern des Deutschen Bundestages solidarisch, die nach der Bundestagsabstimmung über die Armenien-Resolution massiven Anfeindungen und Drohungen ausgesetzt sind. Diese seien absolut inakzeptabel. Außerdem erklärten sich die Vorstände der Ortsvereine der SPD, bei denen es vor Ort islamische Gemeinden und Vereine/Verbände gibt, bereit, mit diesen ins Gespräch zu kommen und besonders den Inhalt des Antrages zu diskutieren.
Zum anderen positionierte man sich für den SPD-Landesparteitag im September klar zur Zukunft des Flughafens Weeze. In dem Antrag wurden zwei Punkte beschlossen: Jeder Flughafen, der internationale Ziele anfliegt, sollte sich auch „Internationaler Flughafen“ nennen dürfen. Dies gelte eben auch für Weeze.
Und bei der Auflage des neuen NRW-Luftverkehrskonzeptes sollte es keine Hervorhebung einzelner Flughäfen als „landesbedeutsam“ geben, da dies die Entwicklung von Weeze einschränke.
Auf Fortentwicklung und Bewährtes setze man im Vorstandsteam. Mit zwei personellen Änderungen – Sascha Kujath aus Issum und Philipp Vallen aus Kleve zogen als Beisitzer in den Vorstand ein – bestätigte man den alten Vorstand mit guten Ergebnissen in seinem Amt.